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Die Segeberger Knicklandschaft

Das interaktive Hörspiel zur Segeberger Knicklandschaft.
Einfach das Hörspiel starten und zurücklehnen!

Willkommen in der Segeberger Knicklandschaft! Toll, dass ihr Euch für meine Heimat interessiert. Bevor ich Euch alles zeige, stelle ich mich erst einmal vor:

Ich bin Hazel, die Haselmaus! Genau genommen bin ich gar keine Maus. Einer normalen Feldmaus sehe ich nur flüchtig ähnlich. Also verwechselt mich bloß nicht! Ich bin zwar klein, etwa so groß wie Eure Handfläche, aber etwas ganz Besonderes. 2017 bin ich sogar zum Tier des Jahres gekürt worden. Ob das wohl an meinem langen buschigen Schwanz liegt oder an meinem ockerfarben-leuchtenden Fell?!

Mein nächster Verwandter ist der Siebenschläfer. Uaaaaah (gähnt): Genau wie der bin auch ich tagsüber immer ziemlich müde. Der Siebenschläfer und wir Haselmäuse sind nachtaktive Tiere, also meist in der Dämmerung unterwegs. Tagsüber schlafe ich mich dann aus - in meinem Kobel, einem kuscheligen Nest aus Laub und Gras, gut versteckt in Baumhöhlen oder im Dickicht von Brombeersträuchern. Heute mache ich mit dem Schlafen mal eine Ausnahme. Ich bleibe wach, damit ich euch mehr über mich und meine Segeberger Knicklandschaft erzählen kann. Und falls ich doch mal einschlafen sollte, dann (gähnt wieder) weckt mich einfach wieder auf.

Am besten mit Haselnüssen, meinem Leibgericht, wie mein Name ja schon vermuten lässt. Ich mag auch Bucheckern, Samen, Beeren und Früchte. Wo ich das alles finde? Direkt vor meiner Haustür – an Waldrändern und an Knicks. Knicks sind Hecken, die Felder begrenzen, sozusagen „lebendige Zäune“. Der Name Knick kommt daher, dass die Sträucher und Zweige regelmäßig abgeknickt werden müssen, damit sie schön dicht wachsen und ich darin gut versteckt und sicher wohnen kann. Damit das so bleibt, bitte ich Euch, bei unserer Route auf mich und meine Nachbarn Rücksicht zu nehmen. Alles klar?! Dann kann es ja losgehen!

Mehr Infos zur Haselmaus als Wildtier des Jahres 2017 findest Du unter www.nabu.de Alles über Knicks in Schleswig-Holstein findest Du hier.

Inhaltsübersicht

  1. Großenaspe: Aussichtsturm und Naturwanderweg Ketelvierth
  2. Hof Ehlers in Hasenmoor: Hofladen und Hofcafé
  3. Alvesloherhof: Obst und Süßmost
  4. Gut Stockseehof: Kirschen satt
  5. Gut Wensin und Golfclub Segeberg: Steine und Bälle
  6. Café Ehrgarten: Wunderwesen und Hummelkuchen
  7. Erlebniswald Trappenkamp: Toben und Tiere
  8. Gärtnerei Wilde Kost: Kräuter und Knicks
  9. Landhaus Schulze-Hamann: Kochen und genießen
  10. Hof Hohlegruft in Nehms: Eine Arche für Tiere
  11. Wildpark Eekholt: Wilde Tiere hautnah
  12. Mönchsweg: Der Knick in der Stadt
  13. De Ökomelkburen: Elternzeit für Kühe
  14. Hof Beuck und Imkerschule Bad Segeberg: Alles über Bienen und Honig
  15. Fledermauszentrum Noctalis: Flattermänner in Höhlen
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Großenaspe: Aussichtsturm und Naturwanderweg Ketelvierth

Huhu, Ihr da uuuuuuunten!!!!! Ich bin ein Riiiiiiiiieseeeeeeee! Na - zumindest auf dem Ketelvierth – unserem Berg in Großenaspe.

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Der Weitblick über die Knicklandschaft vom Ketelvierther Aussichtsturm. © Astrid Herms, WKS mbH

Von wegen „Norddeutsche Tiefebene“: Für unser plattes Schleswig-Holstein sind 89 Meter Höhe rekordverdächtig! Wie ich auf 89 Meter komme? 73 Meter hoch ist der Ketelvierth – und 16 Meter ragt noch mal der Aussichtsturm in die Wolken hinein. Macht zusammen …. Na eben: 89 Meter.

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Der Aussichtsturm von unten - ganz schön groß! © Astrid Herms, WKS mbH

Endlich bin mal nicht ich der Winzling, sondern die anderen! Was Ihr von hier oben alles sehen könnt! Über die Baumwipfel hinweg erscheinen sogar die gewaltigen Windräder klein. Im Frühjahr ist hier alles gelb, wenn die Rapsfelder blühen. Und: Was könnt Ihr vom Aussichtsturm noch entdecken? Schornsteine in Richtung Neumünster und die ehemalige Kiesgrube. Früher war das Gelände ziemlich kahl. Inzwischen ist die Grube wieder mit Pflanzen bedeckt, rundherum wuchern Birken und Kiefern und sogar Fliegenpilze wachsen dort. Die weißen Punkte auf den roten Kappen scheinen zu warnen: Pflückt mich bloß nicht, ich bin giftig!

Uaaaaahhhh (gähnt): Der Aufstieg auf den Aussichtsturm war eine echte Plackerei. Wie: Ihr habt die Stufen beim Raufgehen nicht gezählt? Na, dann wisst Ihr ja, was Ihr jetzt beim Runterlaufen macht. Mal sehen, wer zuerst unten ist. Unterschätzt mich bloß nicht!

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16 Meter misst der Aussichtsturm auf dem 73 Meter hohen Ketelvierth. © Astrid Herms, WKS mbH

Habt Ihr noch Kraft? Je nach Kondition könnt Ihr jetzt auf dem Naturwanderweg Ketelvierth kurze oder längere Runden laufen. Die vier Strecken sind zwischen 2,5 und 6 km lang, ganz wie Ihr wollt. Auf den Themenpfaden und vielen Informationstafeln könnt Ihr Spannendes erfahren und Neues entdecken – wie in einem "Klassenzimmer" unter Wolken. An die 7.000 Tierarten leben hier, vor allem Insekten und Vögel könnt Ihr gut beobachten - an Knicks und an Wäldern, an Trockenrasenflächen und an der Kiesgrube, die habt Ihr ja schon von oben gesehen. An den Obstwiesen gibt’s dann vielleicht eine süße Belohnung, wenn ihr bis dahin durchgehalten habt. Atmet jetzt mal ganz tief ein. Den Duft von blühenden Rosen, von Schlehen und Weißdorn werdet Ihr noch lange in der Nase haben.

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Hof Ehlers in Hasenmoor: Hofladen und Hofcafé

Nach unserem letzten Ausflug bin ich richtig hungrig geworden. Im Knick entdecke ich immer etwas zum Naschen. Aber wir sollten natürlich auch für Euch etwas Leckeres finden.

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Der Hof Ehlers liegt direkt an der B206 im schönen Hasenmoor. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Ich habe da so eine Idee … Der Hof Ehlers im Örtchen Hasenmoor wird Euch sicher gefallen! Er betreibt seine Landwirtschaft nämlich auf biologisch-dynamische Weise und darf deshalb ein besonderes Qualitätssiegel tragen: „Demeter“-Biohof. Vielleicht habt Ihr den weißen Schriftzug auf orangefarbenem Hintergrund schon mal gesehen?! Ein Demeter-Hof bekommt dieses Siegel, weil es den Tieren und Pflanzen dort besonders gut geht und die Natur geschont wird.

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Man könnte meinen, die Kühe und ihre Kälber lächeln einen an. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Die Bauern verzichten auf künstlichen Dünger und verwenden nur natürliche biologische Stoffe auf den Feldern. Auch die Tiere erhalten natürliches Futter. Haben viel Platz im Stall und Auslauf in der Natur. Gutes Futter und artgerechte Tierhaltung kostet mehr Geld. Deshalb sind Bio-Lebensmittel meist etwas teurer. Aber viele sagen, dass sie dafür besser schmecken als Produkte, die mit Konservierungsstoffen länger haltbar gemacht werden.

Auf dem Hof Ehlers findet Ihr auf einer Fläche von über 130 Fußballfeldern große Äcker und Gewächshäuser. Überall hört Ihr Kühe muhen und Hühner gackern, Schweine grunzen und Gänse schnattern. Das macht auch die Menschen glücklich, die hier auf dem Hof mit und ohne Behinderung zusammen leben und arbeiten. Jeder ist hier willkommen!

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Auf über 130 ha wachsen die Lebensmittel für den Hofladen, im Freien und in Gewächshäusern wie diesem. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Hmmmm, riecht Ihr auch diesen Duft von frisch gebackenem Brot? Da knurrt sogar mir schon wieder der Magen. Im Hofladen könnt Ihr verschiedene Sorten kaufen, außerdem Tomaten, Karotten und Kohl, Kräuter, Milch und Eier. Alles aus eigenem biologischen Anbau bzw. aus eigener Zucht. Im Hofcafé müsst Ihr von der Brombeertorte probieren! Wenn Ihr mir eine Brombeere abgebt, teste ich gerne für Euch, ob sie schon reif ist …

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Im Hofladen gibt es alles, was das Herz begehrt. Auch ein kleines Café mit Außenplätzen ist mit inbegriffen. © Mike Holey, www.eprojekt.design

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Alvesloherhof: Obst und Süßmost

1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9,10 – puuuuh, ich geb auf! Ob es hier auf dem Alvesloherhof wirklich 5.000 Apfelbäume gibt? Heute werde ich das Nachzählen wohl nicht mehr schaffen. Ist aber auch nicht so wichtig. Am Ende zählt nur eines: dass der Saft oberlecker ist!

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Der Alvesloherhof: Blüten so weit das Auge reicht. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Aber wie passt der Apfel in die Flasche? In Alveslohe in der Nähe von Kaltenkirchen könnt Ihr zuschauen, wie das geht. Bei der Ernte rüttelt eine große Schüttelmaschine am Baum, bis die Äpfel auf Planen fallen und über ein Förderband direkt in Sammelbehälter wandern. In einer Mühle werden die Äpfel zu Mus gemacht, daraus wird Saft gepresst, kurz erhitzt und in Flaschen abgefüllt. Übrig bleiben Schale, Kerne und trockenes Fruchtfleisch, die als natürlicher Dünger wieder auf die Obstwiesen kommen.

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Nicht nur Apfelbäume sind hier zuhause. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Familie Wendt kennt sich nicht nur mit gepressten Äpfeln aus. Auch aus anderen Früchten macht sie bunte Säfte in allen Kombinationen und Farben: aus Birnen und Quitten, Zwetschgen und Sauerkirschen, Johannis-, Flieder- und Aronia-Beeren. Wahre Vitaminbomben! Das Obst gedeiht hier im und am Knick nach Bio-Richtlinien. Die Mosterei setzt auf alte robuste Apfelsorten, die widerstandsfähig gegen Schädlinge und gegen Kälte sind. Gute, gesunde Früchte brauchen Platz und Zeit. Noch heute wachsen hier Bäume und Sträucher, die schon vom Vater und Urgroßvater gepflanzt und veredelt wurden. Nach alter Tradition wachsen auf dem Alvesloherhof auch große Bäume mit viel Raum und Standfestigkeit.

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Der Hofladen der Familie Wendt. © Mike Holey, www.eprojekt.design

In der Erntezeit packt dann die ganze Familie mit an und sorgt dafür, dass jeder Apfel auf kurzem Weg zur Saftpresse gelangt. Das garantiert Frische und allerbeste Qualität. Habt Ihr eine Ahnung, wie Sonne und Liebe schmecken? Wenn Ihr den Saft probiert habt, wisst Ihr es!

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Gut Stockseehof: Kirschen satt

Wisst Ihr, was ein Kirschen-Express ist? Ein Traktor mit Anhänger, den es so nur auf dem Stockseehof gibt – extra für Euch und andere Besucher. Ihr steigt auf und fahrt direkt zu den leckeren Sauerkirschen. In der warmen Sommerluft könnt ihr so viele Kirschen pflücken, wie eure Körbe, Eimer und Arme tragen können.

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Luftaufnahme des Stockseehofs im Sommer 2018. © Mike Holey, www.eprojekt.design

(gähnt) Allerdings: Diese Pflückerei macht mich ziemlich müde. Gut, dass uns der Kirschenexpress auch wieder zurück auf den Stockseehof bringt. Dort können wir uns ausruhen und schon mal unsere Kirschen entkernen. Wer will schon in der Marmelade oder im Kuchen auf Kerne beißen?! Apropos Kuchen: Der wird Euch hier immer ofenfrisch serviert – im Sommer draußen im Kaffeegarten oder wenn es etwas kälter ist - in der Gutsscheune.

Gut Stocksee liegt zwischen Plön und Bad Segeberg. Vor Urzeiten hat hier mal ein echter Ritter gelebt, aber das ist fast 700 Jahre her. „Stock“ bedeutet Baumstumpf, alte knorrige Exemplare stehen noch heute am See ... Welche Pflanzen hier in der Knicklandschaft noch wachsen, könnt Ihr in der Gartenausstellung im Gutshof sehen. Anfang Juni gibt es hier eine Gartenmesse mit einem bunten Erlebniszelt, das extra für Kinder aufgebaut wird. Und wenn etwas später im Sommer die Musiker des Schleswig-Holstein Musik Festivals hierher kommen, klingt durch die Obsthalle den ganzen Tag lang klassische Musik. Das hätte sicher auch dem Ritter gefallen.

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Das gepflegte Gutshaus inmitten des Stockseehofs. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Gemütlich wird es, wenn Ihr zur Adventszeit über den Weihnachtsmarkt bummeln könnt – mit dem Duft von Plätzchen und Punsch in der Nase. Fast 120 Aussteller bieten Holsteiner Spezialitäten an, Kunsthandwerker zeigen Weihnachtsdekorationen und Geschenke, die Ihr unter den Tannenbaum legen könnt. Ach – Ihr habt noch gar keinen? Auf Gut Stocksee wachsen das ganze Jahr über die schönsten Tannen und warten nur darauf, dass Ihr sie mit nach Hause nehmt.

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Gut Wensin und Golfclub Segeberg: Steine und Bälle

Habt Ihr das grün-gelbe Wappen von Wensin gesehen? Rechts oben hat es eine Windmühle, die stand wohl früher mal hier am Wardersee! Links unten seht Ihr ein Steingebilde. Was das wohl bedeutet? Drei senkrechte Steine tragen einen waagerechten Stein – wie ein Dach. Na, was denkt Ihr? Diese Steine gibt es wirklich! Sie heißen Findlinge und sind uralt – aus der Jungsteinzeit, als die Menschen nicht mehr umher zogen, sondern sich Häuser bauten, zusammen mit ihren Haustieren lebten und auf Feldern Gemüse anbauten. Und wenn jemand aus der Familie starb, dann wurde er bzw. sie unter riesigen Steinen begraben.

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Der Golfclub Segeberg gegenüber des Gut Wensins. © Golfclub Segeberg

Weil die Steine so groß waren, dachten später lebende Menschen, es würden Riesen darunter liegen, plattdeutsch „Hünen“ genannt. Deshalb heißen die alten Steinfriedhöfe „Hünengräber“.

Auf dem Golfclub Segeberg könnt ihr Euch so ein Hünengrab anschauen, es liegt direkt in der Mitte des Geländes. Für wen es mal gebaut wurde, weiß heute niemand mehr so richtig. Aber wenn Ihr schon mal da seid, da schaut Euch noch ein wenig um. Ihr seid mitten im Knick. Golfplatz und Natur mischen sich hier. Normalerweise gibt es auf einem Golfplatz nur grüne Rasenflächen. Auf dem Segeberger Platz gedeihen auch viele andere Pflanzen. Es gibt 16 Teiche, Tümpel und Feuchtflächen, die für Golfspieler eine echte Herausforderung sind. Sie müssen sich anstrengen, damit ihre Bälle nicht im Wasser landen.

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Das Gut Wensin aus der Luft. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Ihr könnt es ja selber mal versuchen, Golf spielen darf hier jeder! Aber passt auf, dass ihr mich nicht mit Euren Bällen trefft, ich schlafe jetzt nämlich erst mal `ne Runde (gähnt)…

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Café Ehrgarten: Wunderwesen und Hummelkuchen

Habt Ihr „Annabell“ gesehen? Noch nicht? Dann sucht sie mal: Sie ist blütenweiß und steht im Ehrgarten in Quaal - zwischen karminfarbenen Rosen und blauem Salbei. Ihr habt es natürlich längst erraten! Annabelle ist kein Mädchen, sondern eine Pflanze, ein Zierstrauch, der Hortensie heißt. Hortus ist Lateinisch und heißt Garten.

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Der Eingang zum Ehrgarten © Mike Holey, www.eprojekt.design

In Quaal findet Ihr einen bunten Bauerngarten, wie man ihn nicht mehr so oft sieht. Da wachsen Zierpflanzen, die wir gerne ansehen, und Nutzpflanzen, über die sich unser Magen freut, weil sie lecker schmecken, z. B. Beeren, Gemüse und Kräuter. Die Pflanzen können im Ehrgarten so wachsen wie in der Natur und dürfen auch über Mauern und Steine wuchern. Und über wundersame Wesen, die überall im Garten stehen: Elfen, Vögel, Buddhas aus Ton, Spiegel und Wegweiser, die ins Nichts führen. Und Frösche! Ein besonders großes Exemplar sitzt am Fischteich und spuckt Wasserfontänen. Zumindest im Sommer.

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Blumenpracht so weit das Auge reicht © Mike Holey, www.eprojekt.design

Die vielen viele Verstecke im Garten finde ich am allerbesten: stille Winkel und lauschige Plätzchen, Laubengänge und Rosenbögen, Pavillons und Gartenbänke. Und mittendrin auch ein Café: Ihr sitzt direkt zwischen Blüten und wuchernden Pflanzen und könnt das leckerste Eis essen - aus Milch, Sahne und frischen Früchten, die die hier in der Umgebung wachsen. Hausgemachte Torten gibt es auch: Stachelbeer-Baiser und Hummelkuchen! Was das ist, nöööö – verrate ich Euch nicht, müsst Ihr schon selber probieren. Und wenn es mal regnet, auch kein Problem: Bei Schietwetter setzt Ihr Euch einfach nach drinnen in den ehemaligen Stall, der jetzt ein lauschiges Café ist.

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Das gemütliche Café von innen © Mike Holey, www.eprojekt.design

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Erlebniswald Trappenkamp: Toben und Tiere

Wie?! Ihr findet, dass ich dick geworden bin? Vielleicht habe ich ja eine Beere zu viel gegessen … oder zwei ….?!

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Der Eingangsbereich des Erlebniswald Trappenkamps. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Im Erlebniswald Trappenkamp kann ich mich jetzt ja bewegen. Klar - Ihr könnt Euch da auch austoben, egal wie alt Ihr seid. Im Wichtelwald und auf dem Naturspielplatz könnt Ihr auf Wurzeln und Bäume klettern, Euch in Höhlen verstecken und jede Menge Abenteuer erleben. Was die Bäume wohl in ihren Wipfeln so sehen? Das findet Ihr heraus, wenn Ihr auf den „Team Tower“ steigt, den 30 Meter hohen Kletterturm mit einer 300 Meter langen Seilrutsche. Für mich eine echte Mutprobe!

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Welches Geweih gehört zu welchem Tier? So macht Lernen Spaß! © Mike Holey, www.eprojekt.design

Für Euch nicht? Dann zieht mal Eure Schuhe aus! Los traut Euch! Wenn Ihr barfuß über den Waldboden lauft, fühlt sich das ziemlich ungewohnt an: auf Moos ganz weich und fluffig, auf Tannennadeln eher etwas pieksig. Warum das so ist, erfahrt Ihr auf einem der vielen Lehrpfade.

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Der Waldspielplatz bietet Attraktionen für Groß und Klein. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Bei jedem Wetter gibt es in Trappenkamp etwas anderes zu entdecken. Draußen erlebt Ihr die Fütterung von Wildschweinen und Flugvorführungen von Greifvögeln, drinnen könnt Ihr in der Fantasiewelt Wald spielen oder Euch im Waldhaus ansehen, welche Tiere im Knick und im Wald leben. Weil die Tiere scheu sind und normalerweise weglaufen würden, haben Naturschützer schon gestorbene Tiere in der Natur eingesammelt und sie mit Spezialmitteln haltbar gemacht, damit Ihr sie Euch in Ruhe von allen Seiten anschauen könnt. Vielleicht kennt Ihr das schon aus anderen Museen.

Bevor ich‘s vergesse: In Trappenkamp könnt Ihr auch feiern: Geburtstage und Familienfeste. Ganzjährig findet hier eine Menge statt. Vom Frischlingsfest bis zur Waldweihnacht. Und weil gutes Essen natürlich dazugehört, könnt Ihr es mitbringen und selber brutzeln – in Grillhüten oder auf Grillplätzen oder - wenn Ihr es bequem haben wollt, geht einfach ins Restaurant.

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Gärtnerei Wilde Kost: Kräuter und Knicks

Mmm (schmatzt) Wollt Ihr mal von meiner Knospe kosten? Wieso eigentlich nicht? Auch Ihr Menschen könnt Keimlinge, Blätter und Blüten essen. Und gesund sind sie auch. Sagen die Leute in Blunk am Knick in der Gärtnerei „Wilde Kost“.

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Grüner wird's nicht - das Gewächshaus der Wilden Kost. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Die cleveren Gärtner bauen nicht nur ganz normale Gemüsesorten an, wie z. B. Möhren, Kartoffeln und Bohnen, sondern haben sich auf Wildpflanzen spezialisiert, Löwenzahn, Sauerampfer, Taubnessel, Vogelmiere, Wiesenkerbel, Hirschhornwegerich, Franzosenkraut und Giersch. Die Gärtner können Euch ganz genau zeigen, welche Blätter und Kräuter ihr essen könnt und welche am besten schmecken! In einem Lehrgang könnt Ihr zum Beispiel lernen, aus welchen Blättern sich eine leckere grüne Pesto-Sauce für Eure Spaghetti zaubern lässt!

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Der Gemüseacker, umgeben und somit geschützt von Knicks. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Wenn Ihr auf den Geschmack gekommen seid, könnt Ihr zusammen mit Eurer Familie die Gärtnerei unterstützen: durch eine Mitgliedschaft bei SoLaWi, der Solidarischen Landwirtschaft. Ihr zahlt jeden Monat einen Beitrag und erhaltet dafür Salate, Gemüse, Obst und Wildkräuter, all das, was Ihr gerne esst. Und was in der jeweiligen Jahreszeit gerade wächst. Denn ein Garten ist kein Supermarkt, in dem es das ganze Jahr über alles zu kaufen gibt. Ich bevorzuge trotzdem den Garten, denn Obst und Gemüse direkt vom Feld ist unschlagbar frisch!

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© Mike Holey, www.eprojekt.design

Alles, was die Gärtnerei „Wilde Kost“ verkauft, wächst auf einem Acker, der von Knicks geschützt wird. Ihr habt ja schon gehört, dass Knicks lebendige Zäune aus Hecken sind, z. B. aus meinen heißgeliebten Haselnusssträuchern. Ich könnte mir schon wieder ein Nüsschen gönnen.

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Landhaus Schulze-Hamann: Kochen und genießen

Ich finde es gut, wenn ich weiß, wo meine Haselnüsse und Beeren wachsen und was in meinem Magen landet. Findet Ihr auch?! Dann habe ich jetzt einen Geheimtipp für Euch – das Landhaus Schulze-Hamann in Blunk. Die Köche kaufen ihre Zutaten nur von Höfen in der Nachbarschaft ein, so wie z. B. aus der Gärtnerei „Wilde Kost“. Sie wissen, dass ihr Obst und Gemüse mit genügend Zeit ganz natürlich auf den Feldern wachsen kann, ohne Chemie. Und dass es auch den Tieren auf den Höfen gut geht.

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Das Landhaus Schulze-Hamann von Außen... © Mike Holey, www.eprojekt.design

Auf der Speisekarte im Landhaus Schulze-Hamann stehen viele leckere Sachen, unter anderem vegetarische und vegane Gerichte. Wer es lieber deftiger mag, kann zum Beispiel ein Holsteiner Traditionsgericht: Großer Hans mit krossem Speck. Was das genau ist, müsst Ihr schon selbst herausfinden. Als Nachtisch gibt es jedenfalls Kirschkompott, mit oder ohne Eis.

Kochen ist eine Kunst, sagt meine Oma Ottilie immer. Und jede Kunst kann man lernen! Wenn Ihr Lust darauf habt, dann fragt im Landhaus in Blunk mal nach, wann der nächste Kochkurs stattfindet. Familie Schulze-Hamann lässt Euch gerne in ihre Töpfe schauen und zeigt Euch, wie gut es tut, gemeinsam zu kochen und zusammen zu essen.

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... und Innen. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Und wenn Ihr danach nicht mehr nach Hause fahren wollt, übernachtet Ihr einfach in einem gemütlichen Zimmer direkt über dem Restaurant. Ihr seid noch nicht müde? Dann könnt Ihr ja noch einen Spaziergang durch den hübschen Garten machen. Ich brauche jetzt Ruhe!

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Hof Hohlegruft in Nehms: Eine Arche für Tiere

Kennt Ihr die Geschichte über die Arche Noah, die hunderte Tiere vor der Flut gerettet hat?

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Kreativ muss man sein: Kein langweiliges Schild, sondern ein bemalter Bauwagen begrüßt einen auf dem Hof. © Mike Holey, www.eprojekt.design

So eine Art Arche Noah findet Ihr auf dem Hof Hohlegruft in Nehms nördlich von Bad Segeberg. Genau genommen ist es eine Nutztier-Arche. Die Hofbetreiber wollen alte Nutztierrassen retten, die schon fast ausgestorben sind, z.B. das Vorwerk-Huhn und das Angler Sattelschwein.

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Auf dem Hof Hohlegruft geht's Tier sprichwörtlich saugut! © Mike Holey, www.eprojekt.design

Die meisten Bauern wollen Hühner, die viele Eier legen, Kühe, Schafe und Ziegen, die sehr viel Milch geben, und Schweine, die schnell dick und schwer werden. Damit verdienen sie genügend Geld. Das Problem nur ist: Tiere, die so viel leisten müssen, werden schneller krank und vor allem schmecken sie nicht so gut wie die alten robusten Tierrassen. Die sind oft kleiner, wachsen langsamer, geben weniger Milch und legen auch weniger Eier. Und der Bauer verdient mit ihnen weniger Geld.

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Im eigenen Garten werden allerhand Obst- und Gemüsesorten für den Hofladen aufgezogen. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Doch inzwischen gibt es genügend Leute, die für ihr Fleisch und ihre Wurst gerne etwas mehr bezahlen, damit die alten Tierrassen nicht aussterben. Schaut Euch die Tiere mal an und probiert im Hofladen, wie Fleisch, Wurst, Milch und Eier von solchen Tieren schmecken. Außerdem gibt es dort selbstgebackenes Brot, Kuchen und Fruchtaufstrich. Der wird natürlich aus eigenen Früchten gekocht, die auf den Feldern zwischen den Knicks wachsen.

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So ziemlich alles was man braucht, bietet der Hofladen. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Den Hofladen finden die Gäste so gut, dass er vor ein paar Jahren ausgezeichnet wurde – als bester Bio-Laden in Deutschland. Bio heißt z. B., dass die Pflanzen nicht mit Chemie gespritzt werden und die Tiere genug Platz haben, um gesund aufzuwachsen. Dass es den Tieren auf dem Hof Hohlegruft richtig gut geht, werdet ihr schnell merken. Neben Schweinen und Hühnern könnt Ihr auch ein paar Pferde streicheln, und wenn Ihr ganz mutig seid, sogar den Hofhund. Ich nehm‘ mich da lieber in Acht!

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Wildpark Eekholt: Wilde Tiere hautnah

Habt Ihr schon mal Wölfe in freier Natur gesehen, oder Wildschweine und Füchse, Dachse und Marder? Und Bienen ganz aus der Nähe beim Honigsammeln beobachtet? Hat euch schon mal ein Hirsch aus der Hand gefressen?

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Der Eingangsbereich des Wildpark Eekholt. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Im Wildpark Eekholt zwischen Bad Segeberg und Neumünster findet Ihr alles an einem Ort. Wild geht es hier wirklich zu. Gleich am Eingang werdet ihr von Seeadlern begrüßt, naja - eher mit scharfen Adleraugen gemustert. Später könnt Ihr Euch noch auf einer großen Wiese ihren beeindruckenden Freiflug ansehen. Nur im Winter ist es den Adlern zum Fliegen zu kalt.

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Fütterung der Dachse. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Auf herrlich weichem Waldboden gelangt Ihr dann zum großen Gehege der Wölfe. Sie kommen oft ganz nah bis an den Zaun heran. Was für beeindruckende Tiere.

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Die Ferkel entdecken die Welt - und die Mama passt auf. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Unser wilder Spaziergang führt uns weiter zu wasservernarrten Fischottern, fauchenden Wildkatzen und zu einem Rudel seltener weißer Hirsche. Eigentlich sind es Rothirsche, die aber ein besonderes weißes Fell haben. Vermutlich gibt es sie nur in Eekholt. Ihr könnt diese Hirsche wie viele andere Tiere übrigens auch füttern. Die Futterautomaten sind Euch sicher schon aufgefallen. Ihr findet sie überall im Park. Gebt mal einen Tipp ab: Welches Tier wird Euch zuerst aus der Hand fressen: der Hirsch, das Reh?! Oder doch die Ziegen und Heidschnucken. Die hübschen Schafe, die vielleicht aus der Lüneburger Heide kennt. Vögel gibt es in Eekholt auch jede Menge. Als kleine Haselmaus halte ich da aber lieber Abstand: Schneeulen und Uhus haben mich nämlich auf ihrem Speiseplan. Bei Spechten und Störchen fühle ich mich sicherer. Auf der großen Storchenwiese können schwache oder kranke Tiere überwintern, die den langen Flug in den Süden nicht schaffen.

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Füttern erlaubt! Im Park gibt es Futter für die Tiere zu kaufen. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Ihr habt vermutlich noch genügend Energie, um auf dem Spielplatz am Ausgang zu toben. Für mich zu viel Aufregung und zu viel “wild”!

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Allerhand bekannte und unbekannte Tiere sind im Wildpark zu finden. © Mike Holey, www.eprojekt.design

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Mönchsweg: Der Knick in der Stadt

Wenn ich richtig ausgeschlafen und sehr mutig bin, besuche ich manchmal andere Haselmäuse in der Stadt. Auch da gibt es nämlich Knicks, in denen Tiere wie ich wohnen und sich bei Gefahr verstecken können. Zum Beispiel in Bad Bramstedt, eine herrliche Stadt – nicht nur für uns Haselmäuse. Neben einigen Knicks durchziehen sechs Auen das Stadtgebiet, das sind Landschaften entlang von Bächen, die regelmäßig überflutet werden. Ideal für Tiere und Pflanzen, die es feucht mögen. Und für Euch Menschen, wenn Ihr gerne Kanu fahrt – vielleicht auf der Osterau, einem echten Wildfluss, der auf verschlungenen Pfaden durch die Landschaft führt. Wenn Ihr lieber zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs seid, empfehle ich Euch den Mönchsweg. Er ist 1.000 km lang, führt von Bremen vom St. Petri Dom bis nach Puttgarden auf der Insel Fehmarn. Keine Angst: Ihr müsst natürlich nicht die ganze Strecke schaffen. Auch kürzere Etappen sind eine Reise wert, zum Beispiel quer durch den Kreis Segeberg, da kommt Ihr auch an meinem Zuhause, dem Knick, vorbei.

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Der steinerne Roland im Herzen Bad Bramstedts liegt auf der Strecke des Mönchswegs. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Klar, dass ihr jetzt wissen wollt, woher der Name Mönchsweg stammt! Im Mittelalter vor mehr als 500 Jahren sind hier Mönche entlang gelaufen. Sie wollten ihren christlichen Glauben verbreiten - bis in den hohen Norden. Deshalb führt der Weg an so vielen Kirchen vorbei. Fahrräder gab es damals noch nicht, die Mönche mussten tapfer zu Fuß gehen.

Um 1.000 km zu schaffen, waren sie oft Wochen und Monate unterwegs. Wie viele Paar Schuhe sie dabei verschlissen haben? Kann ich Euch leider nicht sagen. Mit Schuhen kenne ich mich nicht aus …

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De Ökomelkburen: Elternzeit für Kühe

Wie geht es eigentlich den Kühen, von denen Ihr Eure Milch bekommt? Habt Ihr darüber schon mal nachgedacht? In Lentföhrden südlich von Bad Bramstedt arbeiten Bauern, die sich „De Öko Melkburen“ nennen. Das ist plattdeutsch und heißt „Die Öko Milchbauern“. Diesen Bauern ist es wichtig, dass ihre Kühe ein gesundes, glückliches Leben führen. Aber was genau bedeutet das?

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Wie die Wilde Kost sind auch die Ökomelkburen eine SoLaWi. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Auf den meisten Bauernhöfen wird das Kalb nach der Geburt sofort von seiner Mutter getrennt. Die Aufzucht übernimmt dann nicht wie in der Natur die Mutterkuh, sondern der Bauer. Die Mutterkuh soll ihre Milch nicht dem Kälbchen, sondern dem Bauern geben, damit er die Milch verkaufen kann. Für die Kälbchen ist die frühe Trennung, wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt, nicht so gut.

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So wie es sein sollte: Die Kälber stehen mit ihren Müttern auf die Weide. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Die „Öko Melkburen“ machen es anders: Sie geben den Mutterkühen eine Elternzeit und erlauben den Kälbern, für die ersten drei Monate bei ihnen zu bleiben. Das ist genau die Zeit, in denen die Kälbchen noch kein Gras fressen und daher die Muttermilch dringend brauchen. Die Kälbchen fühlen sich wohl und wachsen deshalb zu gesünderen und entspannteren Kühen heran als auf normalen Bauernhöfen. Und sie geben glückliche Milch: Alle, die die Milch vom Hof der Öko-Milchbauern schon mal getrunken haben sagen, dass diese Milch ganz besonders lecker schmeckt.

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© Mike Holey, www.eprojekt.design

Bei den Öko Melkburen gibt es übrigens auch eine „VierJahreszeiten-Milch“. Weil das Gras von der Weide und das Heu im Stall je nach Jahreszeit immer etwas anders ist, schmeckt auch die Milch immer ein wenig anders. Ob das stimmt, könnt ihr ja selbst in Erfahrung bringen: die Milch probieren und Euch die Kühe auf den Weiden aus nächster Nähe anschauen. Und wenn Ihr länger bleiben wollt, macht doch einfach mal Ferien auf dem Bauernhof und erlebt den Alltag auf dem Hof von morgens bis abends mit.

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Hof Beuck und Imkerschule Bad Segeberg: Alles über Bienen und Honig

Habt Ihr gewusst, dass Elefanten Angst vor Bienen haben? Das stimmt tatsächlich! In Afrika halten Zäune mit Bienenkörben die Elefanten davon ab, in Dörfer einzudringen und sie zu verwüsten. Ja – auch kleine Wesen können Großes vollbringen! Bienen sind vor allem deshalb wichtig, weil sie Blüten bestäuben und dafür sorgen, dass an Bäumen und Sträuchern Früchte wachsen können. In Schleswig-Holstein fliegen sie zwischen den Knicks hin und her, sammeln Nektar und bringen ihn in den Bienenstock.

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Der Hof Beuck in Travenhorst. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Auf dem Hof in Travenhorst kümmert sich Familie Beuck nicht nur um Enten, Gänse, Hühner und Kühe, sondern auch um 15 Bienenvölker. Zu jedem Volk gehören im Sommer etwa 40.000 Bienen und im Winter etwa 15.000. Herr und Frau Beuck sind Imker und ernten Honig aus dem Nektar, den die Bienen sammeln. Imme ist übrigens das plattdeutsche Wort für Biene. Die Beuck-Bienen sammeln vor allem den Nektar von Feldblumen, Raps, Linde und von Sträuchern und blühenden Pflanzen im Knick.

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Die Bienenvölker mit einem Wildblumenparadies direkt "vor der Tür". © Mike Holey, www.eprojekt.design

Ich habe mich immer schon gefragt, wie die Bienen den Weg zu den Blüten finden. Herr Beuck hat mir erklärt, dass sie sich mit Tänzen zeigen, wo es den süßen Nektar gibt. Ein großes Problem sind allerdings die Pflanzenschutzmittel, die von Hobbygärtnern versprüht werden. Diese Pestizide schaden den Bienen. Sie verlieren die Orientierung und finden nicht wieder in ihren Bienenstock zurück.

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Steintafeln vor der Imkerschule in Bad Segeberg. © Mike Holey, www.eprojekt.design

Gut, dass es Imker wie Familie Beuck gibt, die über die Gefahren von Pestiziden aufklären, genauso wie die Imkerschule in Bad Segeberg. Dort könnt Ihr in Kursen lernen und erfahren, wie ihr selber Imker werden könnt und was man mit Bienenwachs alles machen kann: neben Kerzen auch Lippenbalsam, Lederpflege, Möbelpolitur und essbaren Klebestopp … Gummibärchen kleben nämlich deshalb nicht aneinander, weil sie mit einer feinen Schicht Bienenwachs überzogen sind.

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Fledermauszentrum Noctalis: Künstler der Nacht

Ooooh - es wird ja schon dunkel! Und ich werde langsam etwas wacher. Ihr wisst ja – abends zur Dämmerung ist meine Zeit, da fangen wir Haselmäuse an, im Knick umherzuwuseln und zu naschen… Bei den Fledermäusen ist das ähnlich. Tagsüber schlafen sie und nachts werden sie aktiv. An Waldrändern und Knicks jagen sie Insekten, meist mehrere hundert Mücken pro Nacht, oft fliegen sie auch durch Parks mitten in der Stadt.

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Tropische Brillenblattnasenfledermäuse im Noctalis © Florian Gloza-Rausch

Das Paradies für Fledermäuse ist der Kalkberg in Bad Segeberg, da wo im Sommer die Karl-May-Spiele stattfinden. 91 Meter ist der Felsen hoch. Die Aussicht ist den Fledermäusen aber egal. Sie leben im Berg, im unteren Teil. Dort gibt es Höhlen mit einer Luftfeuchtigkeit von 100 % und einer konstanten Temperatur von knapp 10 Grad. Genau richtig für die Gaukler der Nacht. Forscher haben sieben verschiedene Fledermausarten in der Höhle nachgewiesen. Im Sommer könnt Ihr sie direkt in der Höhle beobachten. Ein Höhlenführer begleitet Euch durch das unterirdische Labyrinth aus Gängen, Hohlräumen und Hallen.

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Zentralhalle der Segeberger Höhle © Ralf Brunner

Von Oktober bis März bleibt die Höhle geschlossen, dann überwintern hier rund 30.000 Fledermäuse und sollen nicht gestört werden. Ihr braucht aber trotzdem nicht auf sie zu verzichten. In der interaktiven Erlebnisausstellung „Noctalis“ könnt Ihr das ganze Jahr über tropische Fledermäuse, einen Riesenflughund sowie weitere Exoten erleben, sie bei ihren akrobatischen Flugmanövern beobachten und beim Fressen ihrer Leibspeise, Bananen. Ich habe gehört, die sollen lecker sein. Aber leider wachsen Bananen ja nicht im Knick…

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Noctalis Fledermaus-Zentrum und Höhlenwärterhaus vom Kalkberg aus gesehen © Anne Ipsen

Im „Noctalis“ könnt ihr viel über Fledermäuse erfahren: wie sie die Welt hören und sehen und warum sie eigentlich kopfüber an der Decke hängen.

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Kinder in der Ausstellung © Siegfried Kuttig

Noctalis kommt übrigens von Noctis, das ist Lateinisch und heißt Nacht und von Nyctalus noctula, das ist der Große Abendsegler, eine Fledermaus, und von Atlantis, der versunkenen Stadt. Höchste Zeit für mich, Euch eine gute Nacht zu wünschen. Ach nööö – ich sag Euch lieber „Auf Wiedersehen“. Hoffentlich besucht Ihr mich bald wieder. Kommt in‘ Knick! Eure Hazel





Credits

Sprecherin: Simone Dorenburg
Toningenieur: Björn Kempcke
Texte: Astrid Herms, WKS mbH
Bilder: Mike Holey, das eProjekt
Astrid Herms, WKS mbH
Golfclub Segeberg
Haselmaus: Andrea Zampatti, www.wildlights.it
Florian Gloza-Rausch
Ralf Brunner
Anne Ipsen
Siegfried Kuttig

Redaktion, Regie, Produktion:
Antje Hinz, Silberfuchs-Verlag, 2018

Hinweise zu diesem Projekt und die anderen Kulturlandschaftsrouten findest Du hier.